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Warum ist es eigentlich normal für uns, dass…?


Warum ist es eigentlich normal für uns, dass wir Kinder bekommen, um sie 1 Jahr später wieder abzugeben?Warum ist es normal, dass Experten wichtiger geworden sind, als die eigenen Eltern? Wozu gibt es die überhaupt, wenn sie so unwichtig sind? Wieder ein Fehler der Schöpfung, den wir mal langsam wegrationalisieren können? Warum ist es normal, dass Ganztagsschulen ausgebaut werden, in denen Kinder sich fast den gesamten Tag befinden, bevor sie dann gegen 5 Uhr abgeholt, mit Essen versorgt werden und todmüde ins Bett fallen? Warum ist es eigentlich normal für uns, dass wir uns für die Sorgen und Nöte der Kinder zu wenig Zeit nehmen, Tag für Tag, Woche für Woche und dann sind sie groß? Wie oft bleibt ein Konflikt ungeklärt, Bedürfnisse unbefriedigt und wir fühlen uns mies?


Warum ist das eigentlich normal, dass Kinder im Kindergarten auf die Schule, in der Schule auf Ausbildung oder Studium und dort auf die harte Realität unserer hinkenden, nicht nachhaltigen und zerstörerischen Wirtschaft vorbereitet werden? Damit es immer so weiter geht?


Warum ist es eigentlich normal, dass unsere Instinkte und Gefühle als falsch dargestellt werden, wenn wir mal ein bisschen vom Weg abkommen? Wie kann eine Bindung zur Mutter oder zum Vater zu eng sein? Oft schon bei 2 oder 3 Jährigen? Wie können wir derartige Kommentare als normal empfinden? Warum ist es eigentlich normal, dass heute immer noch geraten wird, Kinder, vor allem Babys, allein im Zimmer schlafen zu lassen und dann alle möglichen Babymonitors, Matten und Kameras anzuschaffen, um das von einem anderen Zimmer aus zu überwachen? Wo wir doch wissen, dass Kinder am sichersten schlafen, wenn sie die Eltern atmen hören und dies sie im „Notfall“ an das Weiteratmen erinnert?


Warum ist es normal, dass Babys und Kleinkinder, nie ihren Willen bekommen dürfen, wo sie ihn doch gerade erst entdecken? Sofort muss sich das Kind unterordnen? Ist das das Leben? Dass man sich immer unterordnen muss? Wem überhaupt? Den selbst traumatisierten Eltern, die es besser wissen müssen? Den Coolen in der Schule, weil die eben das Sagen haben? Den Lehrern? Weil sie Experten sind?


Warum ist es normal für uns, dass wir Wildkräuter im Supermarkt abgepackt kaufen würden, aber, wenn wir sie selber pflücken, Angst vor dem Fuchsbandwurm haben? Warum ist es normal für uns, dass wir gar nicht mehr wissen, was in der Natur essbar ist und was nicht? Warum ist es normal für uns, frühzeitig abzustillen und unsere Kinder dann mit Kuhmilch abzufüllen, die eine ganz andere Zusammensetzung hat und ein Kalb zur Kuh machen soll? Warum ist es normal für uns, Kinder, die noch nicht alleine essen können, mit Brei vollzustopfen, weil der Kinderarzt das als Allergievorsorge ab dem Alter von spätestens einem halben Jahr empfiehlt? Warum ist es normal für uns, dass frisches Obst und Gemüse in Plastik verpackt ist? Warum ist es normal für uns, dass fast alles, was wir essen, chemisch, thermisch oder sonstwie behandelt wurde? Warum ist es normal für uns, dass wir keinen blassen Schimmer mehr haben, wie man selbst Obst und Gemüse anbaut, haltbar macht und so über den Winter kommt? Sind wir so nicht furchtbar abhängig?


Warum ist es normal für uns, dass wir uns Substanzen auf die Haut schmieren und in unseren Mund nehmen, die laut Packung giftig sind? Gibt es da keine natürliche Möglichkeit? Vielleicht? Eigentlich gelangt alles in unseren Blutkreislauf, und über die Mundschleimhaut superschnell. Warum ist das normal, dass wir Duschgel und Waschmittel im Schrank haben, das unseren Kindern ernsthaft schaden zufügen kann?

Warum ist es eigentlich normal, dass Kinder immerzu Zucker bekommen, überall, obwohl wir wissen, wie schädlich er ist, für eigentlich alle biochemischen Prozesse im Körper? Ganz zu schweigen von Glucose-Fruktose-Sirup? Wieso gibt es nicht mittlerweile viel mehr Süßigkeiten, die mit Xylit oder Stevia gesüßt sind, warum sind die wenigen, die es gibt so viel teurer? Soll uns da etwas vorenthalten werden? Na gut, machen wir uns unsere Süßigkeiten eben selbst! Als Veganer hat man unterwegs eh schlechte Karten und ist ein bisschen daran gewöhnt, sich selbst zu versorgen.


Warum ist es normal, dass krebserregende Substanzen, wie Glyphosat einfach nicht vom Markt genommen werden? Gut, müssen wir halt auch da auf Demeter Bio umsteigen und es durch die Nachfrage ausschleichen. Fakt ist, da oben tut niemand etwas für uns, das müssen wir schon selbst tun. Ist das normal? Ja.

Warum ist es eigentlich normal für uns, dass mit der Schule der Ernst des Lebens beginnt? Wann haben wir aufgehört, ehrlich zu uns selbst und zu anderen zu sein? Wann haben wir aufgehört herzlich zu lachen? Wann haben wir angefangen zu glauben, dass es eine Trennung zwischen Arbeit uns Spaß im Leben gibt? Wann haben wir uns so viele strenge Regeln auferlegt, dass wir manchmal kaum noch atmen können und es noch nicht mal merken? Wann haben wir uns selbst bei alledem verloren? Wann haben wir so viel verloren, dass es uns unmöglich erscheint, wieder umzukehren, alles loszulassen und uns unser eigenes Glück zu gönnen? Unseren Spaß wiederzufinden? Leicht durchs Leben zu gehen, ohne dauernd diese Angst zu haben, ob wir es allen recht machen? Ohne diese Angst zu haben, dass wir, wie wir sind, nicht passen, nicht gut genug sind?

All diese Fragen kann ich nur damit beantworten, dass es eigentlich gar kein "normal" mehr gibt, denn es ist schon alles sehr verdreht und das Schlimme ist, dass es so geschickt verdreht ist, dass die meisten Menschen es gar nicht merken, wenn der Körper (noch) keine Signale sendet und munter mitspielen in der schönen Normalität. Ich persönlich wollte früher auch immer gern normal sein. Aber wenn das alles normal ist, bin ich froh, dass ich nie so ganz normal war!




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