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Die Seele geht ganz leise

Wieso ist es so, wie es heute auf unserer Erde ist? Genau aus dem Grund, dass unsere Seele, wenn sie sich immer mehr zurückzieht, das nicht mit einem großen Knall tut, sondern immer ein Stückchen mehr...ganz unbemerkt...



mit jedem Wort, das wir sagen wollen und nicht sagen, mit jeder Umarmung, die wir uns gewünscht hätten und nicht bekommen haben, mit jedem Mal, das wir etwas tun, was wir nicht tun wollen, mit jeder hinuntergeschluckten Träne, die wir nicht zeigen wollten, mit jeder Träne, die wir bei anderen nicht sehen wollten, mit jedem Tag, an dem wir unsere Wahrheit nicht gelebt haben, mit jedem Tag, an dem wir von anderen verlangen, ihre Wahrheit zu verleugnen, vor allem von unseren Kindern, an jedem Tag, an dem wir unsere Wünsche und Träume wieder verschieben auf morgen, mit jedem Tag, an dem wir anderen ihre Träume ausreden, damit wir uns mit unserem eigenen Schmerz besser fühlen, mit jeder Entscheidung, die wir nur aus dem Verstand heraus treffen und nicht auf unser Herz hören, es nicht mal fragen, mit jedem Mal, das wir unsere Würde verletzen, mit jedem Mal, das wir die Würde unserer Kinder, Freunde und Mitmenschen verletzen, mit jedem Tag, an dem wir uns ausgebrannt fühlen, weil wir nicht unseren Herzensweg gehen, mit jedem Tag, an dem wir uns über andere aufregen, die es tun, mit jedem Tier, dem wir Schaden zufügen, mit jedem Menschen, den wir ausnutzen, mit jedem Bedürfnis, das wir übergehen, mit jedem Zeichen, das wir übersehen, mit jedem Wunder, das wir vergessen, mit jedem Lächeln, das wir nicht erwidern, mit jedem echten Herzenswunsch, den wir unseren Kindern abschlagen, obwohl wir ihn erfüllen könnten, mit jedem Mal, das wir uns über einen anderen Menschen stellen, mit jedem Mal, das wir uns selbst abwerten, mit jeder Angst, etwas Falsches zu tun, mit jedem zynischen Grinsen, mit jedem Ausgelachtwerden, mit jedem Auslachen, mit jedem Verspotten, mit jeder Manipulation, mit jeder Entscheidung, die wir aus Angst und nicht aus Liebe treffen, mit jedem Kind, mit jedem Kind, das wir nicht getröstet haben, mit jeder Verzweiflung, mit der wir alleine waren, mit jeder Frage, die wir mit einer Handbewegung einfach weggewischt haben, mit jedem Mal, das wir sagen „Es hat uns nicht geschadet!“, mit jedem Mal, das uns andere über den Mund gefahren sind, mit jedem Mal, das wir es mit anderen taten, mit jeder kleinen Begeisterung, die in uns erstickt wurde, mit jeder Hoffnung, die wir anderen genommen haben, besonders als vermeintliche Experten, mit jedem „Das muss eben sein!“, das wir zu uns selbst und zu anderen gesagt haben, mit jedem Mal Unverstandenfühlen, mit jedem Kopfschütteln, mit jeder Angst, die übergangen wurde, mit jedem Gefühl, das wir in uns nicht sehen wollten oder in anderen, mit jeder Ablehnung, mit jedem Mal, das wieder nicht genug Zeit ist, um einen Streit zu klären, mit jedem Mal, das wir wieder unsere Emotionen weiter nach unten drücken, mit jedem Mal, das wir uns einreden, dass das normal wäre so, mit jedem Tag, an dem wir die Verantwortung für uns selbst und unsere Kinder nicht wahrnehmen, mit jedem Tag, an dem wir uns mehr um das materielle als um das seelische Wohlergehen unserer Kinder sorgen, mit jedem Tag, an dem wir nicht gelacht haben, mit jedem Tag, an dem wir uns selbst oder anderen keine Freude bereitet haben, mit jedem Tag, an dem wir nicht dankbar waren, für alles, was wir in uns tragen, mit jedem „Nein“, das wir nicht aussprechen, mit jedem „Ja“, das wir nicht meinen, mit jedem Mal, das wir unseren Körper und unsere Bedürfnisse nicht wahrnehmen, mit jedem Krankheitszeichen, das wir übergehen und mit tausend Mitteln unterdrücken, mit jedem Mal, das wir zu unseren Kindern sagen „War doch gar nicht so schlimm!“, „Stell dich nicht so an!“, „Mach nicht so ein Theater!“, „Reiß dich zusammen!“, mit jedem Tag, an dem wir die Wunder und die Heiligkeit der Natur nicht wertschätzen und erkennen, mit jedem Tag, an dem wir uns selbst nicht als Wunder erkennen, mit jedem Mal, das unser Kind unsere Hand nicht von allein loslässt, mit jedem Mal, das wir es weinend allein lassen, wenn es das nicht will, mit jedem Mal, das wir es wegschicken, mit jedem mal, das wir uns von Experten einreden lassen, dass Kinder alleine schlafen, alleine weinen, alleine mit allem klarkommen müssen und danach handeln, mit jedem Mal, das wir uns vor unserer zutiefst menschlichen Seite verschließen und diese verleugnen, mit jedem Mal, das wir diese Einsicht mit Kaffee, Zigaretten und Alkohol, Kaufsucht, Tabletten oder sonstigen Süchten verdrängen, mit jedem Mal, das wir nur „funktionieren“.

Es geht sehr langsam, immer ein Steinchen mehr in die Mauer, die wir um uns aufgebaut haben, bis wir fast nichts mehr gespürt haben. Alle haben uns beglückwünscht zu dem dicken Fell, das wir uns zugelegt haben, alle finden es gut, wenn wir uns nicht alles so zu Herzen nehmen, alle finden es prima, wenn wir alles so machen, wie sie auch, das gibt Sicherheit. Hinter der Mauer ist jedoch alles noch da, jede Verletzung, jeder Schmerz, jede alte ungeheilte Wunde aber auch all die Freude, die Liebe und die Hoffnung, dass am Ende alles gut wird.

Unsere Aufgabe ist jetzt, jedes Steinchen der Mauer zu nehmen und zu überlegen, warum es dahin gekommen ist, den Grund anzuschauen und aufzulösen, denn spätestens heute dürfen wir selbst der Chef oder die Chefin sein, wir entscheiden, wie achtsam und liebevoll wir mit uns und anderen umgehen wollen, wir entscheiden es jeden Tag und senden es ins Menschheitsfeld. Um so mehr Mauer fällt, umso mehr Freude und Licht gelangt wieder in unser Leben. Wir können es an leuchtenden Augen, offenen Gesichtern und einem ehrlichen Lachen erkennen. Und es gibt immer mehr dieser Zeichen zu sehen in den letzten Jahren und das macht mich sehr glücklich. Lasst uns so viel Freude und Liebe und Licht verbreiten, dass auch die Menschen wieder lachen können, die es längst verlernt haben, so dass ihre Seele leise wieder zurückkommen kann.

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