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Kitapflicht, Schulpflicht, kommt bald die Altersheimpflicht?


Es kommt ja immer mal wieder die Frage nach einer Kitapflicht auf. Überhaupt haben wir es ja im Moment sehr mit Pflichten. Wenn ich mir manche Kitas nur allein von außen anschaue (although: don't judge a book by its cover), kommt mir das kalte Grauen. Ist nicht bei jeder so und muss auch nichts über das aussagen, was innen vorgeht, aber wenn ich mir vorstelle, dass es in näherer Zukunft für mich zur Pflicht wird, mein Kind in einem runtergekommenen Bau, ohne jedes Grün abgeben zu müssen, anstatt es unserem freien Willen gemäß in Natur und bunter Umwelt aufwachsen zu lassen, dann fühle ich mich schon eingeschränkt in meiner Freiheit.



Leider haben wir ja auch in Deutschland immer noch die längst überkommene Schulgebäudeanwesenheitspflicht, die uns nahe legt, dass Lernen stattfindet, sobald ein Kind auf einem Stuhl an einem Tisch mit anderen, meist ungefähr gleichaltrigen Kindern in einem Raum sitzt und sich berieseln lässt. Nur in Schweden ist das noch so. In allen anderen europäischen Ländern gibt es auch Alternativen für die Kinder, die anders lernen möchten oder aus irgendeinem Grund auf oben beschriebene Weise nicht lernen können. Hierzulande ist es fast unmöglich diesem Schulzwang zu entfliehen. Da muss man schon in einigen Praxen und womöglich in der Psychiatrie vorstellig werden, um das für sich zu ändern. Komisch, sind unsere deutschen Kinder krank? Die anderen dürfen das ohne so einen Schmarren. Wo sind die Leute, die laut aufschreien und sagen, das wollen wir auch? Zumindest die theoretische Möglichkeit. Freilich ist das nicht für jeden was, das Kind selbst zu unterrichten oder gar freilernen zu lassen. Trotzdem habe ich unten mal ein etwas kritisches Lied aus meinem Youtube Kanal verlinkt.


Es ist schon komisch, dass alle, die noch nicht, oder nicht mehr arbeiten können, sich am besten in Institutionen einzufinden haben, wo sie mit ihresgleichen zusammengefasst mehr oder weniger erfolgreich bespaßt werden und für viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sorgen. Da stellt sich die Frage, ob es nicht auch bald die Altersheimpflicht gibt, wurde doch schon diskutiert, pflegebedürftige Menschen mit einem bestimmten Pflegeaufwand in einem Pflegeheim zwangsweise unterzubringen. Da gäbe es bestimmt genügend Gegenstimmen, noch. Mal sehen wie lange...


Kleine Kinder können leider noch nicht so gut für sich sprechen, wenn sie noch nicht mal richtig gelernt haben zu sprechen. Aber richtig, das sollen sie ja gerade in der Kita von anderen Kindern lernen, die auch noch nicht richtig sprechen können, das war ja der ausschlaggebende Punkt für den Vorschlag einer Kitapflicht. Pflicht lässt mich als (wenn auch nur 7 Jahre, aber man bekommt ja am Rand immer so einiges mit) ehemaligen DDR Bürger aufhorchen. Was soll uns denn noch alles aufgedrückt werden? Wann sträuben sich uns endlich mal die Haare? Wann hinterfragen wir mal diese Einengungen unserer persönlichen Freiheiten, selbst wenn sie uns (noch) nicht persönlich betreffen?


Ich möchte hier keine Wertung abgeben. Diese Entscheidungen soll und kann nur jede Familie mit ihrer eigenen Geschichte, ihren eigenen Einstellungen und ihren eigenen Gegebenheiten für sich allein treffen. Aber es sollte doch zumindest eine Entscheidung bleiben!


Warum gilt Politik als besonders familienfreundlich, wenn sie mehr Kitaplätze zur Verfügung stellt, ist das nicht eher bruttosozialproduktfreundlich? Wäre es nicht gleichermaßen familienfreundlich, auch die Familien zu unterstützen, die ihre Kinder in den ersten Jahren zu Hause betreuen wollen? Würden die nur einen Bruchteil von dem Geld erhalten mit dem der Krippenplatz, der für ihr Kind vorgesehen ist unterstützt würd, da würden einige ein Freudentänzchen um die Couch machen. Aber gut, es scheint heutzutage alles recht eingleisig zu werden in unserer bunten Demokratie. Tun wir was dagegen!





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